Das Delir in der Neurologie und Psychiatrie
Ein Delir oder Delirium ist ein Zustand von akuter Verwirrtheit, der lebensbedrohlich werden kann und deshalb notfallmäßig in der Neurologie oder Psychiatrie behandelt wird.
Betroffene leiden unter verschiedenen Symptomen, die das Gehirn (Störungen des Bewusstseins, Denkens, Gedächtnisses sowie der Orientierung, Aufmerksamkeit und Wahrnehmung), aber auch den Körper (Schwitzen, krankhafte Unruhe oder ein schneller Puls) betreffen können. Im Gegensatz zu einer Demenz entwickelt sich ein Delir nicht schleichend und kontinuierlich, sondern plötzlich innerhalb von Stunden oder Tagen.
Die Ursachen dieses nicht seltenen Krankheitsbildes sind multifaktoriell und reichen von fieberhaften Infektionen, Unfällen, Operationen, Stoffwechselerkrankungen, Polypharmazie über Substanzintoxikationen bis hin zum Substanzentzug, etwa von Alkohol oder Arzneimitteln. Risikofaktoren sind u.a. ein hohes Lebensalter, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, z. B. Demenz, Morbus Parkinson, Schlaganfall, Hirnblutung, Hirntumor, Epilepsie, Gehirn- und Hirnhautentzündung, Schädel-Hirn-Trauma oder psychische und körperliche Belastungen wie beispielsweise Stress, Schmerzen oder ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus. Die durch die klinische Symptomatik geleitete Diagnostik eines Delirs ist schwierig, da die Symptome sehr vielfältig und leicht mit einer Demenz zu verwechseln sind. Aufgrund der Komplexität und Heterogenität des Krankheitsbilds liegen kaum systematisch erhobene Daten zur medikamentösen Behandlung des Delirs vor.
In diesem Symposium werden die klinischen Herausforderungen der Delir-Identifikation bei Demenz-Erkrankten diskutiert und pathophysiologische Grundlagen sowie die Pharmakotherapie des Delirs besprochen.