Was ist bei Psychopharmakotherapie von Frauen zu beachten?
Viele ältere Neuro-/Psychopharmaka wurden nur an Männern in klinischen Studien getestet.
Obwohl nach 1990 auch Frauen in Zulassungsstudien eingeschlossen werden mussten, sind diese in diesen unterrepräsentiert und es ist nach wie vor viel mehr über die Pharmakologie von Arzneimitteln bei Männern als bei Frauen bekannt. Bei Frauen und Männern können sich Symptome und der Verlauf von Erkrankungen sowie die Wirkung von Medikamenten unterscheiden. Dies hat aber bislang kaum Eingang in die praktische Medizin gefunden.
Die geschlechterabhängigen Unterschiede in der Arzneimitteltherapie werden bei Psychopharmaka besonders deutlich. So sind sowohl bei den selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) als auch bei den trizyklischen Antidepressiva die Unterschiede in den Tagesdosen deutlich vorhanden.
In diesem Seminar werden Gründe für die unterschiedliche Wirkung von Neuro-/Psychopharmaka bei Frauen und Männern diskutiert und praktische Handlungsempfehlungen für eine geschlechtsspezifische Therapie von Frauen vermittelt.